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Wir führen Petroleumlampen aller Art: Petromax - Butterfly - Santrax - Geniol - Aladdinlampen - Coleman - Stelton - Sturmlaternen - Feuerhand - Rundbrenner - Flachbrenner - Besuchen Sie unseren Shop hytta.de Hier finden Sie in großer Auswahl verschiedene klassische Petroleumlampen, wie Petromax 829 und Geniol 150 , Aladdin 23 , Butterfly 826 , Coleman , Santrax , Tilley , Vapalux/Bialaddin, Stelton, Sørensen, Delite, Feuerhand, Chalwyn, Dietz und weitere Lampen, Kocher, Öfen sowie hunderte Ersatzteile. Für diejenigen, die sich über Petroleumlampen und verwandte Gebiete informieren möchten, haben wir einige Informationen zu Petroleumlampen zusammengestellt:
Für "Petroleum" im obigen Sinne werden häufig auch andere, teilweise eher verwendungsorientierte Begriffe wie "Lampenöl", "Leuchtöl", "Kerosin", "Paraffinöl", oder gar "Oleum petrae album" benutzt. Wichtig für die Verwendung in Petroleumlampen ist jedoch folgendes:
**) Grundsätzlich sind alle Alkane (geradkettige, gesättigte Kohlenwasserstoffe) unabhängig von ihren Siedepunkten und Viskositäten Paraffine. Eingebürgert hat sich jedoch der Begriff "Paraffin" in der deutschen Sprache -wegen der Verwendung der Paraffinwachse im Kerzenwachs- für die festen Alkane mit einer Kettenlänge > 25 C-Atomen. Solaröl ... ...ist ein noch gelegentlich anzutreffender Begriff, den der Brockhaus 1901 so erklärt: "SOLARÖL, deutsches Petroleum, ein Mineral (s.d.), das bei der Destillation von Teer aus Braunkohle, Torf, Blätterschiefer, Bogheadkohle, u. dgl. neben Paraffin (s.d.) und Photogen oder Hydrocarbür (s.d.) gewonnen wird. Es unterscheidet sich von dem leichtern und dünnflüssigen Photogen durch seine dickere Konsistenz, die der des Rüböls wenig nachgiebt. Sein spec. Gewicht ist 0,825 bis 0,830. Sein Siedepunkt liegt zwischen 160 und 196°C. Man benutzt es hauptsächlich gemischt mit pennsylvan. Petroleum zur Beleuchtung, bei größerm Paraffingehalt auch zur Schmiere von Maschinenteilen (z.B. der Spindeln von Spinnmaschinen). Deutschland erzeugt jährlich etwa 150.000 dz S., die Gewinnung wird jedoch durch die verstärkte Einführung des Petroleums mehr und mehr beeinträchtigt." Hydrocarbür ist laut Brockhaus von 1901 übrigens der allgemeine Begriff für den von den sächsisch-thüringischen Paraffinfabriken eingeführten -damaligen- Handelsnamen "Photogen". Photogen hat eine Dichte von 0,795 bis 0,805 und siedet zwischen 100 und 300°C (so steht es im Brockhaus). Zitat Brockhaus: "Photogen ist dem besten Petroleum gleichzusetzen".
Lichtstärken der Petroleumlampen
Früher wurde die Leuchtkraft von Petroleumlampen in "Kerzen" angegeben. Diese Größe geht zurück auf die deutsche Normalkerze, der "Lichteinheit für Lichtstärken von Beleuchtungskörpern". Die Leuchtkraft der Normalkerzen wurde mit Hilfe einer bestimmten Apparatur -der Hefner-Alteneckschen Amylacetatlampe- bestimmt und auch als HE (Hefnereinheit) bzw. HK (Hefnerkerze) bezeichnet. Die Apparatur wurde von vornherein so konstruiert, daß ein HK tatsächlich in etwa der Lichstärke einer Wachs-, Stearin- oder Paraffinkerze entspricht. Daher ist HK ein schönes Maß, das jedem eine Vorstellung ermöglicht. Siehe dazu auch die Beschreibung des Bunsen'schen Fettfleckphotometers In anderen Ländern wurden andere Apparaturen zur Normung der Lichtstärke benutzt, aber man orientierte sich auch dort in etwa an der Lichtstärke einfacher Kerzen. Im angelsächsischen Raum war die Lichteinheit eine "Candle Power" (CP). 1 HK entspricht also ungefähr 1 CP. Schon früh genügten diese Definitionen der Lichtstärke jedoch nicht mehr den Anforderungen moderner Physik und man einigte sich auf die internationale Einheit Candela (cd). 1 cd entspricht aber ebenfalls in etwa der Lichtstärke einer einfachen Haushaltskerze. Das Alter der Petroleumlampen bedingt, daß diese moderne Einheit eigentlich nie für diese Lampen benutzt wurde. Es besteht kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Lichtstärke, also der Helligkeit einer Lampe und ihrer (Wärme)Leistung in Watt. So wird beispielsweise die Helligkeit einer 500 HK hellen Petromax häufig mit 400 Watt angegeben. Die Lampe leistet aber tatsächlich fast 1500 Watt. Manche Händler und Hersteller haben sich jedoch angewöhnt, die Lichtstärke einer Petroleumlampe mit der Helligkeit einer elektrischen Glühbirne einer bestimmten Leistung zu vergleichen. Auf unsere handelsüblichen Glühbirnen bezogen, kann man bei dieser "Rechnung" etwa von folgender Beziehung ausgehen: 1 Watt=1,3 HK oder 1 HK= 0,77 Watt. Mit der Wirtschaftlickeit der Erzeugung des Lichts unterschiedlicher Stärke befaßte man sich auch früher schon sehr intensiv. Aus dem Jahr 1914 stammt folgende Betrachtung.
DochtlampenDas Prinzip, brennbare Flüssigkeiten über einen Docht zu verbrennen und damit Licht zu erzeugen, ist seit Urzeiten bekannt. Die Zähflüssigkeit von Pflanzenölen und tierischen Fetten erschwerte jedoch jahrhundertelang wirklich zufriedenstellende technische Lösungen, die selten die Helligkeit einer Kerze überstiegen. Mit der Entdeckung der mineralischen Öle, also des Petroleums, Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Gebiet der Beleuchtungstechnik jedoch ein gewaltiger technischer Fortschritt erreicht, der alle weiteren Entwicklungen des Industriezeitalters erst ermöglichte. Petroleum hat einen hohen Energiegehalt und es ist dünnflüssig. Die kapillaren Eigenschaften eines Dochtes können das Petroleum in einer Lampe 20-25 cm nach oben saugen. Dort kann es in gasförmigen Zustand übergehen und mit mehr oder minder großer Flamme gleichmäßig verbrennen. Zum Schutz der Flamme dient ein Glaszylinder, der gleichzeitig durch Luftzug die Sauerstoffversorgung der Flamme optimiert. Die Regulierung des Dochtes und damit der Helligkeit erfolgt über ein Stellrad.
In der einfachsten Form werden solche Lampen Flachbrenner
genannt, weil der Docht flach aus dem Tank schaut.
Da viele dieser Brenner von der Firma Ditmar in Wien hergestellt wurden,
hat sich für diese Brenner auch der Begiff "Wiener Brenner" eingebürgert. Bei Dochten und Glaszylindern sind Toleranzen von +/- 1 mm üblich und bei Schirmen und Kugeln können noch etwas größere Toleranzen auftreten. Diese Abweichungen sind jedoch ohne praktische Bedeutung, da die aufnehmenden Bauteile konstruktiv auf solche Toleranzen vorbereitet sind. Die Gewindegrößen der Brenner und damit der Tanks wurden und werden jedoch von allen Rundbrennerherstellern exakt eingehalten. Bei den Wiener Flachbrennern findet man am häufigsten Lampen mit 5-linigem und 11-linigem Docht. Flachbrenner haben aber leider oft andere Brennergewinde als die Rundbrenner, so daß sie nicht in die gängigen Tanks passen: Bei angelsächsichen Flachbrennern, wie der Duplexlampe wird die Dochtbreite in Zoll (1 inch = 2,54 cm) angegeben.
Für Flachbrenner im Wohnbereich findet man am häufigsten Glaszylinder
der Wiener- oder Rochester-Form. Kosmos-Brenner werden mit Kosmos-Glaszylindern ausgestattet.
Die Einschnürung dieser auch Kniffzylinder genannten Gläser ist wichtig und dient einer intensiveren Luftzuführung direkt an der Flammspitze.
Die Brenner mit Brandscheibe haben wegen der breiteren Flamme einen etwas bauchigen Zylinder, den Matador
-Zylinder. Hier noch einige Tips für den Umgang mit Dochtpetroleumlampen:
Die "Feuerhand" Sturmlaterne, eine lebende LegendeSeit der Firmengründung im Jahre 1902 im sächsischen Beierfeld produziert die Fa. Herrmann Nier Petroleumlaternen. Die Firma fiel schon früh durch einen ausgeprägten Hang zu Innovationen im Bereich der Fertigung und der Verarbeitungsdetails auf. Das erste bekannte Patent stammt aus dem Jahr 1902, das zweite aus dem Jahr 1906, viele weitere folgten. Faksimile aus der Patentschrift von 1906: Gruppe 42. Nr. 194290 vom 25.September1906 Herrmann Nier in Beierfeld i.S. Hebevorrichtung für das Schutzglas von Sturmlaternen, bei der Kröpfungen oder Ausbiegungen die Feststellung der Schutzglocke sichern. 1. Hebevorrichtung für das Schutzglas von Sturmlaternen, bei der Kröpfungen oder Ausbiegungen die Feststellung der Schutzglocke sichern, dadurch gekennzeichnet, daß die wie üblich an dem Blaker befestigte Hebevorrichtung als eine bügelförmige Kulisse (c) ausgeführt ist, deren eine Seite eine gerade Führungsstange bildet, während die andere Seite eine Ausbiegung (c1) hat, welche beim seitlichen Drehen der Kulisse um eine auf dem Luftrohr befestigte Platte (e) greift. 1914 wurde der Markenname "Feuerhand" für die Fa. Herrmann Nier urheberrechtlich geschützt. Der Name "Feuerhand" wurde nicht etwa gewählt, weil eine Petroleumlaterne ja zwangsläufig etwas mit Feuer zu tun hat, sondern weil das Blech der Laterne feuerverzinnt wurde. Eine damals offensichtlich bemerkenswerte Veredelung. Die Sturmlaterne wurde über die Jahre in den verschiedensten Ausführungen hergestellt. Die kleinste maß nur etwa 15 cm Höhe (Feuerhand Nr.75 "Atom") und war als Fahrradlaterne konzipiert, die größeren Modelle brachten es auf über 42 cm (Feuerhand Nr. 201). Werbung von 1926 Zwei verschiedene Funktionsprizipien wurden in unterschiedlichem Modellen realisiert:
Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Fa. Herrmann Nier nach Hohenlockstedt bei Hamburg. Ein Modell, die Feuerhand Nr. +276+ "Baby Spezial" -erstmals gebaut 1953-, wird als einzige heute noch hergestellt und dabei werden in einzelne Länder Stückzahlen exportiert, die in die Hunderttausende gehen. Informationen aus: "Feuerhand Sturmlaternen".Light International, Vol.3, No.1, 2000, pp 3-5 Diese englischsprachige Arbeit sei allen wärmstens empfohlen, die sich näher mit dem Thema Sturmlaternen befassen wollen. Kontakt: Dr. phil. Detlef Bunk · ddb@bunk-online.de http://www.bunk-online.de/ Die beiden Fotos stammen aus: "Leuchtende Vergangenheit" von Dr. Werner Touché, Ausstellungskatalog Hamaland Museum Vreden, 1999, 172 S., ISBN 3-927851-50-7 Die aktuell umfassendste deutschsprachige Arbeit zum Thema Petroleumlampen, großer redaktioneller Teil, viele Fotos. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der genannten Autoren.
Petroleumglühlampen / Petromax / GeniolSehr bald stellte sich die Frage, ob man sich das Phänomen des
Glühstrumpfs nicht auch für flüssige Brennstoffe nutzbar
machen kann. Um die Jahrhundertwende wurden die ersten Petroleumglühlichtlampen
entwickelt, die über Druckvergasung des Petroleums zu zufriedenstellenden
Ergebnissen gelangten.
Ahnlich wie die Petromax funktionieren auch die Starklichtlampen anderer Hersteller. Die Helligkeit und Sparsamkeit der Starklichtlampen
ist unerreicht, das helle Licht strahlt nicht unbedingt Gemütlichkeit
aus, ermöglicht aber wirklich gutes Sehen. Gelegentlich wird davor
gewarnt, Petroleumglühlampen in geschlossenen Räumen zu verwenden.
Diese Warnung bezieht sich ausschließlich auf den, gegenüber
anderen Beleuchtungen durch "Flammen", größeren Sauerstoffbedarf
der Lampen. Ein Raum der genügend Sauerstoff für einen Holzbrennofen
oder Kamin hat, wird jedoch auch genügend Sauerstoff für ein
Glühlicht haben.
Petroleumglühlampe AladdinDadurch wird eine Helligkeit erreicht, die mit einer Glühbirne von 50-60 Watt vergleichbar ist. Mit einer Nur-Dochtlampe sind solche Werte nicht erreichbar. Im Gegensatz zu den Petroleumstarklichtlampen arbeitet die Aladdin nicht unter Druck und damit völlig geräuschlos. Wer eine möglichst helle Lichtquelle für Wohnräume benötigt, ist mit der Aladdin bestens bedient. Leider ist die Lampe in Deutschland relativ unbekannt, sie stammt aus den USA und hat dort seit Jahrzehnten eine treue Fangemeinde. Die Lampe ist technisch absolut ausgereift, einfach zu bedienen, sparsam im Verbrauch und spendet ein sehr angenehmes gleichmäßiges Licht. Ein Schmuckstück für jeden Raum! Für mehr Details lesen Sie bitte die Bedienungsanleitung
Historischer Lexikonartikel über PetroleumlampenAus "Brockhaus' Konversations-Lexikon" Dreizehnter Band, Leipzig 1903"Petroleumlampen, Mineralöllampen, im Gegensatz zu Öllampen (s.d.) diejenigen Lampen, die für die verschiedenen flüchtigen Mineralöle, besonders für Petroleum, konstruiert sind. Bei den P. bedarf es keiner Vorrichtung, die den Brennstoff auf der Höhe der Flamme erhält; die bloße Saugwirkung des Dochtes genügt für diesen Zweck. Die einzelnen Konstruktionen der P. sind auf möglichste Entwicklung der Leuchtkraft durch besondere Gestaltung des Brenners, auf Herabminderung der Explosionsgefahr und der strahlenden Wärme gerichtetet. Die Flamme der P. fordert zur intensiven Lichtentwicklung einen besonders starken Luftzug; die der Flamme zuzuführende Luft wird in der Regel zur Kühlung des Brenners benutzt. Der Ölbehälter muß hier stets soweit unter dem Brenner liegen, daß eine starke Erhitzung des Öls vermieden wird. Bei P. mit Flachbrenner ist der Brenner mit einer halbkugelförmigen Kappe bedeckt, die in der Mitte mit einer Öffnung von etwas größerer Weite als die Mündung des Dochtrohres versehen ist; unter dieser Kappe mischen sich die Petroleumdämpfe mit Luft, wodurch die Verbrennung befördert und ein Rußen der Flamme verhindert wird. Die Rundbrenner sind Argandbrenner. Für Flachbrenner kommen bauchige Cylinder zur Verwendung, für Rundbrenner solche mit starker Einschnürung; zuweilen wird auch auf einem in der Achsenrichtung des Hohldochtes sich erhebenden Stiel ein horizontales Metallscheibchen (Brandscheibe) angebracht, an dessen unterer Fläche der innere Luftzug sich bricht, so daß die Luft von innen nach außen auf die Flamme stößt. Die Regulierung des Dochtes wird durch den Eingriff von Zahnrädern bewirkt. Die beste Lage für den Ölbehälter ist die im Fuß der P., weil hierdurch die letztere mehr Stabilität erhält und der Behälter keinen Schatten wirft; auch kann die Lampe dann eine gefälligere Form erhalten. Zimmerlampen werden zur Milderung des Lichts mit Kugeln, Glocken oder Kuppeln aus Milchglas oder mattgeschliffenem Glas versehen. Von neueren Konstruktionen der P. seien folgende erwähnt. Bei dem Brilliantdoppelbrenner von Schuster & Baer in Berlin werden zwei gleichbreite Flachdochte zu einem Cylinder zusammengebogen, und das Brandrohr erhält dem entsprechend zwei einander gegenüberliegende Öffnungen, durch die sich die beiden Dochte oben zu einem Kreis vereinigen. Durch diese Einrichtung ist der bei großen Rundbrennern auftretende Übelstand beseitigt, daß die Lichtstärke nicht in gleichem Verhältnis mit der Größe des Brenners zunimmt. Bei dem Reform-Kosmos-Rundbrenner von Schuster & Baer findet durch den am unteren Teil des Brenners befindlichen durchbrochenen Kasten sowie durch das im Boden des letztern oder im Centrum der Dochthülse befestigte Rohr und die in der Mitte des Brenners angebrachte durchlochte Brandscheibe eine vollkommen isolierte innere Luftzuführung statt. Der Luftzutritt zu den Außenseiten der Flamme erfolgt hier erst, nachdem die Luft auf ihrem Wege vorgewärmt ist, wodurch die Intensität der Verbrennung wesentlich erhöht wird. Die von derselben Firma konstruierte, mit diesem Brenner versehene hygienische Normallampe vermindert die lästige und schädliche Wärmeausstrahlung. Zu diesem Zweck ist die Petroleumlampe mit einem zweiten Cylinder von größerer Weite ausgestattet. In dem Zwischenraum sammelt sich die von der Flamme erhitzte Luft, worauf sie durch den von unten nach oben gehenden Luftzug gegen die Zimmerdecke geführt wird, während von unten beständig frische Luft nachströmt. Der Mitrailleusenbrenner, bei dem der Leuchstoff durch ein System von 10 bis 12 runden Volldochten angesaugt wird und die angemessene Verteilung der Luft gleichfalls durch die durchlochte Brandscheibe erfolgt, eignet sich vorzüglich für schwere Petroleumsorten, doch ist der Brennstoffverbrauch ein größerer als bei den gewöhnlichen Brennern. Die Phloxlampe, eine von der Gesellschaft "Phlox" in Berlin hergestellte Rundbrennerlampe, entwickelt vermöge vierfacher Luftzufuhr ein intensives, blendend weißes Licht. Ihr Cylinder besteht aus zwei Teilen: einem die Flamme umgebenden, weitern, ausgebauchten Zugglas und einem in dieses eingehängten, unten trompetenförmig erweiterten Cylinder, der die Verbrennungsgase abführt. Die hohle, siebartig durchlöcherte Brandscheibe führt der Flamme von unten her, durch das Bassin hindurch, Luft zu; zweitens findet Luftzufuhr statt durch das Dochtgehäuse, drittens durch die untere Fläche der Zugglasgalerie und viertens durch die Aufsatzkappe des Zugglases. Außer der hohen Leuchtkraft (eine kleine Tischlampe entwickelt 85-90 Kerzen) besitzt die Phloxlampe den Vorzug, daß man sie nach Belieben klein schrauben kann (bis zu 20 Kerzen), ohne daß sie das weiße Licht verliert oder Geruch entwickelt, wie gewöhnliche P. Die P. mit Flachbrenner sind namentlich durch die Anwendung mehrerer Flachdochte verbessert worden (Duplex-, Triplexbrenner), die entweder nur eine oder, wie der Kronenbrenner, mehrere Flammen geben. Letzterer besitzt sechs Flachdochte und unter der gewöhnlichen noch eine zweite Kappe, wodurch eine vollständigere Verbrennung und somit größere Leuchtkraft erzielt wird. Bei der Kaiserlampe befindet sich ein Flachbrenner ohne Cylinder in einer Glocke, die unten in einem stumpfen Kegel verläuft, dessen abwärts gerichtete Öffnung der Weite des Brenners entspricht und wie ein Glascylinder auf diesen gestellt werden kann. Durch die zahlreichen Löcher im Boden des Brenners findet ein verstärkter Luftzug statt, während die Flamme gegen seitlichen Luftzug geschützt ist. Zwei neue Konstruktionen von P. gehen von der Berliner Lampen- und Bronzewarenfabrik vormals C.H.Stobwasser & Co. aus; die als Arbeits- und Studierlampe ausgeführte Sicherheitsschiebelampe ist zum Hoch- und Tiefstellen eingerichtet, entwickelt ein Minimum von strahlender Wärme, ist explosionssicher und verlischt beim Umfallen; die neue Luftzuglampe dieser Firma kann man anzünden, ohne Glocke und Cylinder abzunehmen, und kann sie von unten auslöschen. Für Fabrikbeleuchtung haben Friemann & Wolf in Zwickau eine Lampe ohne Glocke und Cylinder mit künstlicher Luftzuführung konstruiert. Ähnlich den Regenerativlampen der Gasbeleuchtung (s.d.) hat man auch Petroleumregenerativlampen (Petroleumglanzlicht, System Schülke, Berlin) eingeführt, in denen das Petroleum in gasförmigem Zustande ohne Docht und Cylinder mit hoher Leuchtkraft verbrennt, und die sich für große Einzelflammen (bis 150 Kerzen) eignen. Noch größere Einzelflammen (bis 14.000 Kerzen) lassen sich mit den 1886 von Hannay erfundenen Lucigenlampen erzielen, die für Beleuchtung freier Plätze, bei nächtlichen Arbeiten, angewendet werden. Der flüssige Leuchtstoff, zu welchem sich auch hier die schwersten Öle eignen, wird bei den Lucigenlampen durch eine Düse zerstäubt und bildet eine meterlange, frei brennende, nicht rußende Flamme. Die Climaxlampe, das Dürrlicht, die Dotylampe, WellsLicht, Sunlightlampe u.a. sind hierher gehörige Konstruktionen. Für sehr flüchtige Mineralöle, wie Ligroin, sind besondere Konstruktionen erforderlich. Eine einfache Ligroinlampe besteht aus einem Blechgefäß mit einschraubbarem, gut schließendem Deckel und einem Brandrohr, das von dem massiven Docht vollständig ausgefüllt wird. Das Gefäß enthält ein Stück Badeschwamm, das durch ein Drahtnetz vom Docht getrennt gehalten wird. Beim Gebrauch schraubt man den Deckel ab, gießt Ligroin in die Lampe, bis der Schwamm damit gesättigt ist, und schraubt den Deckel wieder auf, worauf der Docht entzündet werden kann. Die kleine Flamme ist sehr weiß, rußt nicht, verlöscht aber leicht. Für die schwersten Mineralöle eignet sich besonders die Dampfstrahllampe von Hartmann & Lucke, die überall da anzuwenden ist, wo Dampf erzeugt wird. Bei derselben wird ein Dampfstrahl in die Flamme geleitet, der nicht nur den nötigen Sauerstoff zuführt, sondern auch die brennbaren Dämpfe zersetzt, so daß eine energische Verbrennung ohne Rußbildung erzielt wird. Explosionen kamen früher am häufigsten infolge
schlechter Beschaffenheit des Petroleums vor, was jedoch heute durch die
strenge Kontrolle des Entflammunspunktes (s.Petroleum) fast ausgeschlossen
ist. Zuweilen werden Explosionen durch fehlerhafte Konstruktionen sowie
durch einen zu schmalen Docht, der das Brandrohr nicht vollständig
ausfüllt, veranlaßt, auch durch schlechte Bedienung der Lampe.
Bei Berücksichtigung aller Verhältnisse gewährt jede gute
Petroleumlampe hinreichende Sicherheit, doch giebt es auch Konstruktionen,
die die Sicherheit erhöhen sollen, z.B. der bei den Schuster &
Baerschen Lampen an der Unterseite des Luftkastens angebrachte hydraulische
Verschluß. Andere Vorrichtungen erstreben ein gefahrloses Auslöschen
der Lampe, oder bewirken selbst das Auslöschen, wenn die Lampe umfällt.
Das Petroleumglühlicht (s.Beleuchtung) hat sich noch wenig eingeführt.--Vgl.Gentsch,
Die Petroleumlampe (Berl. 1896)."
Anmerkungen:
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